Rojava – Vorbild im Kampf für Freiheit und Demokratie

Die Stadt Kobanê ist die Hauptstadt eines von drei Kantonen von Rojava im Norden Syriens, in denen seit 2012 eine Selbstverwaltung erkämpft und aufgebaut wurde. Die Revolution in Rojava verwirklicht breite Demokratie, eine Gleichberechtigung ohne Ansehen von Geschlecht, Religion, Rasse oder Nationalität und steht für fortschrittlichen Umweltschutz. Hier findet derzeit der fortgeschrittenste Kampf für Freiheit und Demokratie statt. Internationale Solidarität half, Kobanê gegen den faschistischen IS zu verteidigen. Jetzt wird sie für die Unterstützung des Wiederaufbaus gebraucht. Ein humanitärer Korridor ist dazu überlebensnotwendig.
Kobanê wurde durch den erfolgreichen kurdischen Befreiungskampf gegen die faschistischen Banden des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) weltweit zum Symbol des gerechten Befreiungskampfs. Die Volksverteidigungseinheiten (YPG) und Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) von Rojava haben dem IS im Bündnis mit der PKK-Guerilla eine demütigende Niederlage beigebracht und ihre Revolution bewaffnet verteidigt! Der Sieg der kurdischen Befreiungskämpfer war auch eine Niederlage für die türkische Regierung, die mit ihrer indirekten und direkten Unterstützung des IS ihre Machtposition im Nahen Osten ausbauen will. Bei diesen neuimperialistischen Plänen sind der kurdische Befreiungskampf und die demokratische Selbstverwaltung im Weg. Rojava zeigt eine Perspektive für die Länder im arabischen Raum, in denen dieser Kampf für Freiheit und Demokratie von den Herrschenden zunächst erstickt wurde. Damit das keine Schule macht, wird es von den Imperialisten bekämpft.

Nur machtvolle internationale Massendemonstrationen im Herbst 2014 zwangen die Regierungen in Deutschland und den USA zu einer halbherzigen und zeitweiligen Unterstützung der Kurden.

Die kurdischen Freiheitskämpfer als Hauptkraft im Kampf gegen die reaktionäre Barbarei des IS werden von den Herrschenden als „Terroristen“ verunglimpft. Das offenbart die Logik des modernen Antikommunismus, der aus Angst vor grundlegenden und revolutionären Veränderungen lieber zutiefst feudale und faschistische Kräfte wie die IS hinnimmt und sie sogar fördert. Für ihn ist die Gewalt der Herrschenden zur Unterdrückung als „normal“ und „vernünftig“ hinzunehmen , während die Rebellion gegen die überkommenen Verhältnisse und für den historischen Fortschritt kriminalisiert wird.

Auch gegen revolutionäre Organisationen aus der Türkei und den kurdischen Gebieten wird verschärft vorgegangen. So wurden vor wenigen Wochen Aktivisten der ATIK (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa) wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer sogenannten „terroristischen Vereinigung“ inhaftiert, weil sie für die Revolution in der Türkei und eine sozialistisch/kommu­nistische Gesellschaft eintreten und zusammen mit der PKK auch gegen die faschistische IS kämpfen. Der Kampf gegen das PKK-Verbot in Deutschland und die Kriminalisierung von Revolutionären bleibt auf der Tagesordnung.