Die Bundesregierung sieht in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage von drei Abgeordneten der Linkspartei (Ulla Jelpke, Jan Korte, Jan van Aken) im Bundestag, BT-Drucksache 18/5777 zum „Wiederaufbau von Kobani und Berichte über behördliches Vorgehen gegen Rojava-Solidarität“ keinerlei Veranlassung, Druck auf die türkische Regierung auszuüben – mit der Lüge, dass alles korrekt vonstatten ginge. „Nur in Einzelfällen“ sei „der Transport nicht genehmigt worden, weil die türkischen Behörden den humanitären Charakter einzelner Lieferungen offenbar nicht erkennen konnten oder weil die Baumaschinen nicht durch das Grenztor des Übergangs Mürsitpinar – Ain al-Arab/Konani passten.“
Zur Begründung ihrer Ablehnung des humanitären Korridors übernimmt die Merkel/Gabriel-Regierung die scheinheilige Position des Erdogan-Regimes, das erfolge aus „Sorge“ um die Bewohner von Kobane, da „eine Rückkehr von Flüchtlingen nach Kobani/Ain a–Arab derzeit aufgrund extremer Kontamination mit Sprengfallen, Minen und nicht explodierter Munition erhebliche Risiken mit sich bringt.“ (S.9) Damit macht die Bundesregierung sich zum Handlanger Erdogans bei der Unterdrückung des Wiederaufbaus von Kobane. Interessant ist, dass die Anfrage ausdrücklich Bezug nimmt auf die ICOR-Brigaden.