29.08.15 – Schon kurz nach der Eröffnung um 14 Uhr füllte sich das Gelände rund um das Gelsenkirchener Dienstleistungszentrum „Horster Mitte“ mit mehr und mehr Besuchern. Es ist eine bunte Mischung von Nachbarn aus dem Wohngebiet, Interessierten aus ganz Gelsenkirchen, Beschäftigten der „Horster Mitte“ und ihren Familien, kurdischen Migranten, die das Fest zu ihrer Sache gemacht haben, sowie Mitgliedern und Freunden der MLPD, deren Zentralkomitee hier seinen Sitz hat. Überall liegen die köstlichen Gerüche der zahlreichen Spezialitätenstände in der Luft und laden zum Essen ein. Dicht an Dicht stehen Informations- und Verkaufsstände unter anderem mit internationalem Kunsthandwerk.Vertreten sind das überparteiliche Kommunalwahlbündnis „AUF Gelsenkirchen“, kurdische Frauen, das Solidaritätskomitee für Kobanê, die Gelsenkirchener Ärzteinitiative für ein Gesundheitszentrum in Kobanê, ein Trödelmarkt, dessen Einnahmen dafür verwendet werden, die Initiative für ein „Haus der Solidarität“ in Truckenthal, die Umweltgewerkschaft, der Deutsch-Philippinische Freudnschaftsverein, „Solidarität International“, „People to people“, die „Gesellschaft zur Förderung wissenschaftlicher Studien zur Arbeiterbewegung“, die MLPD, eine Ausstellung der „Roten Fahne“ und der Jugendverband REBELL.Viele selbstlose Helferinnen und Helfer waren unermüdlich aktiv, um ein tolles Programm auf die Beine zu stellen. Nach der Eröffnung des Fests um 14 Uhr folgten zwei Gesprächsrunden zum 45. Geburtstag der „Roten Fahne“ und zu ihrer bevorstehenden Umstellung zu einem 14-tägigen Magazin. Im Hof des Jugendzentrums Ché gab es allerlei Interessantes für Kinder und Jugendliche wie Spiele, eine Hüpfburg und ein Soccer-Turnier.Im Kleinfeld-Fußball-Turnier des REBELL siegte FC UMUT Skills vor BVB Schalke. Jugendliche, die an einer Führung durch das Willi-Dickhut-Museum teilgenommen haben, schrieben ins Gästebuch: „Es war interessant, etwas über das Leben von Willi Dickhut (Vordenker und Mitbegründer der MLPD – Anm. d. Red.) zu lernen. Seine Brille war am Lustigsten. Es hat Spaß gemacht.“Gabi Gärtner und Peter Weispfenning vom Zentralkomitee führten durch die erste Gesprächsrunde zur „Roten Fahne“, die rund 150 Besucher in den großen Saal der „Horster Mitte“ zog. Sie betonten, dass 45 Jahre „Rote Fahne“ ein Grund zum Feiern sind und dass es auch zukünftig keine Abstriche an ihrem in Deutschland einzigartigen Charakter als revolutionäre Arbeiterzeitung geben wird. Sie muss sich verändern, nicht etwa weil sie schlecht wäre, sondern weil kompliziertere Anforderungen an die Bewusstseinsbildung der Massen dies erforderlich machen.Ein 14-tägiges Magazin eignet sich viel besser, den Lesern die grundlegenden Zusammenhänge der gesellschaftlichen Entwicklung näher zu bringen, die Einheit von mehr Tiefgang und Verständlichkeit zu verwirklichen, eine größere Allseitigkeit der Themen wie Humorvolles, Sport, Alltagsfragen usw. Höher entwickelt werden muss dazu aber auch das Wechselspiel mit den täglich erscheinenden Internet-Nachrichten auf „Rote Fahne News“ und einem schrittweise aufzubauenden „Rote Fahne TV“.Unter dem Motto „Wir bauen das Haus der Solidarität“ diskutierten ab 15.30 Uhr etwa 130 Besucher ab 15.30 Uhr über das Projekt im thüringischen Truckenthal, das gemeinsam mit kurdischen Organisationen und Flüchtlingen vorwiegend aus Syrien selbst entsteht. Nur antikommunistische Motive können erklären, warum die Behörden das von den U18-Brigaden des REBELL begonnene Projekt nicht offiziell anerkennen und fördern.Rund 450 Besucherinnen und Besucher verfolgten ab 16.30 Uhr gebannt den Fotobericht über die ICOR-Aufbau-Brigaden in Rojava. Dazu gab es anschließend eine Feierlichkeit mit Stefan Engel, dem Hauptkoordinator der ICOR und Maha Al Mouhammed, der Sprecherin der syrisch-kurdischen Partei PYD (Partei der Demokratischen Union) und Vorsitzenden der PYD-Frauen in Europa. „Das Gesundheitszentrum, dass die Brigaden in Kobanê aufbauen, ist nicht nur von materieller Bedeutung“, so Maha Al Mouhammed in der an den Bericht anschließenden Diskussion. „Ihr seid als erste zu uns nach Kobanê gekommen, um dort mit aufzubauen. Wir sind sehr stolz auf euch, auch dass ihr nach dem Anschlag des IS geblieben seid. Herzlichen Dank an die ICOR!“Stefan Engel ging darauf ein, dass die MLPD auch in Deutschland eine proletarische Flüchtlingspolitik organisiert. „Wir lehnen es ab, dass Flüchtlinge, die nach Deutschland fliehen, nach Ländern selektiert werden. Das Asylrecht ist ein Persönlichkeitsrecht, das wir verteidigen.“Tausende Besucherinnen und Besucher des „Horster Mitte“-Festes erlebten einen emotionalen Nachmittag und Abend der Verbrüderung und Verschwesterung von Revolutionären aus Kurdistan und Deutschland. Das Fest wird noch bis um 24 Uhr weiter gehen. Zur Stunde läuft noch das Abendprogramm mit den Bands Magic Lauster, The Boom, Koma Butan, Gehörwäsche und Infrarot sowie den kurdischen Sängern „Semdin“ und „Cevat“ mit ihrer Band.
Quelle: rf-news — Nachrichtenmagazin der MLPD – Partei des echten Sozialismus